Geringeres Risiko für Depressionen bei Frühaufsteher

Menschen, die genetisch bedingt früh aufstehen, erkranken seltener an einer Depression. Das geht aus einer Studie hervor, über die das Deutsche Ärzteblatt auf seiner Website aerzteblatt.de berichtet.

Grundsätzlich gibt es viele Gründe, warum Nachtmenschen ein erhöhtes Risiko für Depressionen haben könnten. Der späte Tagesbeginn verkürzt – vor allem im Winter – den günstigen Einfluss des Tageslichts auf das Gemüt, er erschwert die Integration in das Arbeitsleben und führt nicht selten zu einer Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Und umgekehrt: Der Antriebsmangel, der Teil der depressiven Störungen ist, könnte dazu führen, dass die Patienten morgens nicht aus dem Bett finden.

In der maßgeblichen Studie geht es hingegen um genetische Auslöser der Schlafgewohnheiten. Die Gene sind vor der Geburt festgelegt und können nicht durch äußere Einflüsse, auch nicht durch eine Depres­sion, verändert werden. Wenn Menschen mit einer bestimmten genetischen Prädisposition zu einem späten Aufstehen häufiger an einer Depression erkranken, dann kann die Depression unmöglich für das späte Aufstehen verantwortlich sein. Anhand unterschiedlicher Quellen haben die Forscher ermittelt, dass Menschen, die morgens früher aufstehen, seltener an Depressionen erkranken. Der Einfluss war relativ deutlich. Jede Verschiebung des Mittelpunkts der Nachtruhe senkte das Erkrankungsrisiko beispielsweise um 23 Prozent.

In der Folge ist nun noch die Frage zu klären, ob eine Veränderung der Aufstehzeiten in der Lage wäre, eine Depression zu vermeiden. Dies müsste idealerweise in einer entsprechenden Studie untersucht werden. Dabei besteht jedoch das Problem, dass viele Menschen aufgrund ihrer genetischen Prädisposition es nicht schaffen könnten, früher aufzustehen.

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