Prostatakrebs: Symptome, Vorsorge und Behandlung

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart beim Mann. In Deutschland erkranken jährlich etwa 70.000 Männer neu daran. Je eher der Prostatakrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Ein guter Grund, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Erfahren Sie mehr über Symptome, Behandlung und Vorsorge.

Was ist Prostatakrebs?

Bei Prostatakrebs, medizinisch „Prostatakarzinom“, verändern sich Zellen in der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata). Sie beginnen, sich unkontrolliert zu teilen, bis sich schließlich ein Tumor bildet. Bleibt die Krankheit unentdeckt, entwickelt sie sich weiter und Tumorzellen können in benachbartes Gewebe und Organe wandern – der Krebs streut. Dort bilden sie Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen.

Prostatakrebs und die Ursachen

Die Ursachen und Entstehungswege von Prostatakrebs sind wissenschaftlich gut untersucht. Das individuelle Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, ist dennoch schwer vorhersagbar. Die Forschung konnte aber Faktoren bestimmen, die das Risiko erhöhen, Prostatakrebs zu entwickeln.

Prostatakrebs vorbeugen

Was ist gut für die Prostata? Sie können einige Faktoren selbst beeinflussen, zum Beispiel Ihr Normalgewicht erreichen und halten. Dabei unterstützt Sie eine ausgewogene Ernährung mit viel pflanzlicher Kost, Obst, Fisch und wenig Fleisch sowie Wurst. Ausreichende Bewegung und körperliche Aktivität senkt nachweislich das Krebsrisiko. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Früherkennung mithilfe der Vorsorgeuntersuchung.

Anzeichen für Prostatakrebs

Wie erkennt man Prostatakrebs? Zunächst haben Menschen, die an Prostatakrebs erkrankt sind, keine Beschwerden. Das Gefährliche ist: Erst wenn der Tumor schon gewachsen ist, macht er sich bemerkbar. Daher ist es sehr wichtig, bereits bei ersten Anzeichen sofort den Arzt oder die Ärztin aufzusuchen – und vor allem die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. 

Prostatakrebs und Alter

Das Risiko, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Männer unter 50 Jahren haben ein geringes Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, mit über 70 Jahren wird es deutlich wahrscheinlicher.

Bei Prostatakrebs bedeutet das genau: Einer von sieben Männern muss damit rechnen, die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.

Statistisch gesehen erkrankt innerhalb der nächsten 10 Jahre:

  • 1 von 4.800 Männern im Alter von 35 Jahren
  • 1 von 40 Männern im Alter von 55 Jahren
  • 1 von 15 Männern im Alter von 75 Jahren*

*Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum, dkfz.Krebsinformationsdienst

Vorsorge gegen Prostatakrebs

Mitunter gibt es Bedenken oder auch Schamgefühle, wenn es um die Prostatakrebs-Früherkennung geht. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und ist in der Regel schmerzfrei, sodass Sie schon nach kurzer Zeit Gewissheit haben, dass alles in Ordnung ist. Ansprechpersonen für die Vorsorgeuntersuchungen sind Fachärzte und -ärztinnen für Urologie sowie Hausärztinnen und -ärzte.

Prostatakrebs-Vorsorge – ab wann ist sie sinnvoll?

Die Prostatakrebs-Vorsorge wird für Männer ab 45 Jahren empfohlen – die Audi BKK übernimmt die Kosten dafür. Eine Prostatakrebsvorsorge in jüngeren Jahren ist nicht vorgesehen. Wenn Sie bei sich allerdings Beschwerden oder Symptome feststellen, zögern Sie nicht und machen Sie einen Termin in der Facharztpraxis aus. Die Kosten für eine solche Untersuchung trägt Ihre Audi BKK.

Prostata-Untersuchung und Ablauf

So wird die Vorsorgeuntersuchung durchgeführt: Zunächst findet ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin statt, in dem nach Beschwerden, Symptomen und nach der Familienkrankengeschichte gefragt wird. Anschließend werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste untersucht und die Prostata vom Enddarm aus abgetastet, da die Prostata unterhalb der Harnblase sitzt und direkt an den Enddarm angrenzt. Um die Tastuntersuchung vornehmen zu können, legt sich der Mann mit angezogenen Knien auf die linke Seite. Der Arzt oder die Ärztin führt den mit einem Handschuh bedeckten Zeigefinger in den After ein. 

Prostata-Untersuchung per Ultraschall

Gibt es einen auffälligen Befund bei der Vorsorgeuntersuchung, kann der Arzt oder die Ärztin einen Ultraschall zur weiteren Abklärung einsetzen. Die Kosten dafür trägt die Audi BKK. Für die Ultraschalluntersuchung der Prostata führt der Arzt oder die Ärztin eine fingerdicke, stabförmige Sonde über den After bis zur Prostata ein.

PSA-Test

Zeigt sich bei der Tastuntersuchung und/oder auch im Ultraschallbild etwas Auffälliges, wird der Arzt oder die Ärztin in der Regel dazu raten, einen PSA-Test machen zu lassen. Der PSA-Test ist kostenfrei, wenn er zur weiteren Abklärung eines möglichen Befundes dient. Sollten Sie ihn bei der Vorsorgeuntersuchung zusätzlich zur Tastuntersuchung wünschen, müssten Sie die Kosten selbst tragen. Der Test kostet etwa 50 Euro. PSA ist die Abkürzung für „prostataspezifisches Antigen“, ein Eiweiß, das nur die Drüsenzellen der Prostata herstellen. Prostatazellen, die von Krebs befallen sind, schütten PSA in einer viel höheren Konzentration aus als gesunde Zellen. Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf verschiedene Erkrankungen der Prostata hin, auch auf einen möglichen Krebs. Der PSA-Wert kann also ein möglicher „Marker“ für Krebs sein. Für die endgültige Diagnosestellung nutzen der Arzt oder die Ärztin weitere Untersuchungsmöglichkeiten.

Was bedeutet es, wenn der PSA-Wert erhöht ist? Ein erhöhter Wert bedeutet nicht zwangsläufig, dass man an Krebs erkrankt ist. Daher entnimmt der Arzt oder die Ärztin bei auffälligen Befunden zusätzlich kleine Gewebeproben aus der Prostata, die unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht werden. Ist es tatsächlich Krebs, gibt es mehrere Möglichkeiten, weiter vorzugehen – je nach Größe und Art des Tumors: Es ist möglich, zunächst abzuwarten, wie sich der Krebs entwickelt, oder die Prostata wird durch eine Operation komplett entfernt oder der Krebs wird bestrahlt oder mit Hormonen behandelt.

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Behandlung bei Prostatakrebs

Wenn die Diagnose Prostatakrebs bestätigt ist, wird mit Ihnen die weitere Vorgehensweise genau besprochen.

Die Prostatakrebs-Behandlung heilt im besten Fall den Krebs oder kontrolliert die weitere Ausbreitung. Es gibt Fälle, in denen zunächst mit einer Behandlung gewartet werden kann. In den meisten Fällen aber wird eine Behandlung empfohlen, um eine Ausbreitung im Körper und die Ausbildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) zu unterbinden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie der Prostatakrebs behandelt werden kann. Abhängig davon, wie weit fortgeschritten er ist und wie hoch die Ärztinnen und Ärzte die weiteren Ausbreitungsrisiken einschätzen. 

Gibt es eine Heilung von Prostatakrebs? 

Ja, wenn er frühzeitig entdeckt wird. Das Ziel ist meistens, den Tumor möglichst komplett zu entfernen oder durch Strahlentherapie zu zerstören, sodass Betroffene dauerhaft geheilt sind. Diese Behandlung heißt kurative Therapie. Dies gelingt am besten, wenn der Krebs früh entdeckt wird. Wenn dieses Ziel nicht mehr zu erreichen ist, versuchen Ärztinnen und Ärzte, den Tumor möglichst lange zu kontrollieren und dabei Patienten bei guter Lebensqualität lange am Leben zu halten.

Übersicht von Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs

Wenn sich der Krebs auf die Prostata beschränkt – er also nicht gestreut hat –, gibt es generell verschiedene Therapiemöglichkeiten, u. a.:

  • aktive Überwachung
  • Bestrahlung der Prostata von außen
  • Bestrahlung der Prostata von innen
  • radikale Operation der Prostata

Es ist sinnvoll, sich vor einer Entscheidung über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Prostatakrebs-Behandlung aufklären zu lassen. Die Heilungschancen sind besser, wenn Sie in einem zertifizierten Prostatakarzinomzentrum behandelt werden. In diesen soll Ihnen auch eine Beratung durch Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen angeboten werden, um Ihnen eine informierte Wahl der bevorzugten Therapie zu ermöglichen. 

Wie läuft eine Prostatakrebs-Behandlung ab?

  • Bei der aktiven Überwachung müssen Sie regelmäßig zur Kontrolle gehen.
  • Lassen Sie sich operieren, sind Sie ungefähr vier bis zehn Tage in der Klinik. Oft erhalten Sie eine Anschlussheilbehandlung zum Kontinenztraining.
  • Die externe Strahlentherapie erstreckt sich über sieben bis acht Wochen (fünfmal in der Woche). Sie wird ohne Narkose ambulant durchgeführt und dauert rund 10 bis 15 Minuten am Tag.
  • Die Bestrahlung von innen ist eine einmalige Behandlung unter Narkose.

Behandlungen, wenn der Tumor bereits gestreut hat:

  • Hormontherapie: Sie wirkt auf den ganzen Körper und hemmt die Bildung bzw. Wirkung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron – das Hormon, das das Wachstum des Prostatakrebses fördert. Die Therapie soll bei einer fortgeschrittenen Krankheit die Lebensqualität so lange wie möglich erhalten.
  • Chemotherapie: Im fortgeschrittenen Stadium kann diese Therapieform die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung erhöhen. Wie lange die Chemotherapie im fortgeschrittenen Stadium eines Prostatakarzinoms dauert, ist auch abhängig davon, wie der Tumor auf die Therapie reagiert und wie die Behandlung vertragen wird.

FAQ - Häufige Fragen zu Prostatakrebs

Wo liegt die Prostata?

Die Prostata gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist eine walnussgroße Drüse, die unterhalb des Mastdarms und oberhalb der Blase liegt. Die Prostata wird in Zonen eingeteilt, die wichtigste Unterscheidung ist einmal die innere Zone und einmal die äußere, in der sich oft Prostatakrebs entwickelt.

Was ist die Prostatafunktion beim Mann?

Die Prostata ist von einer Kapsel aus Bindegewebe eingefasst und von Muskulatur und Bindegewebe durchwachsen. Mithilfe der Muskeln kann die Drüsenflüssigkeit entleert werden. Sie befördert und aktiviert die Samenfäden. Die Samenflüssigkeit gelangt über den Samenhügel in die Harnröhre. Beim Samenerguss wandern dann Samenfäden zusammen mit der Drüsenflüssigkeit der Prostata in die Harnröhre und gelangen druckvoll vom Blasenhals in Richtung Penis und Eichel. Darüber hinaus stellt die Prostata die Substanz PSA (prostataspezifisches Antigen) her. Sie macht den Samen flüssig und wird nur in der Vorsteherdrüse gebildet.

Prostata-Untersuchung und die Kosten

Die Prostatavorsorgeuntersuchung ist im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchen für Sie kostenfrei. Bestehen Beschwerden oder haben Sie Symptome, die auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung hindeuten, bei sich entdeckt, trägt die Audi BKK ebenfalls die Kosten für die ärztliche Abklärung. 

Haben Frauen eine Prostata?

Tatsächlich können auch Frauen eine Art Prostata haben. Es handelt sich dabei um die Paraurethraldrüse, die auch „Prostata feminina“ genannt wird. Sie ist eine zusätzliche Geschlechtsdrüse.

Welche Kosten entstehen für den PSA-Test?

Der PSA-Test ist kostenfrei, wenn er zur weiteren Abklärung eines möglichen Befundes dient. Sollten Sie ihn bei der Vorsorgeuntersuchung zusätzlich zur Tastuntersuchung wünschen, müssten Sie die Kosten selbst tragen. Der Test kostet etwa 50 Euro. Die routinemäßige Bestimmung des PSA-Wertes zur Vorsorge wird in wissenschaftlichen Leitlinien jedoch nicht empfohlen. Die Vorsorge-Tastuntersuchung hingegen hat eine starke Empfehlung durch die Fachwelt.

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